Das Eherne Gesetz der Oligarchie wurde zwischen 1907 und 1911 von dem Soziologen Robert Michels entwickelt. Er stellte zentrale Thesen zur Demokratieentwicklung auf und untersuchte die Entscheidungsstrukturen politischer und gesellschaftlicher Organisationen. Wesentlicher Inhalt seiner Thesen waren die Bürokratie und ihre Machtstrukturen. Michels war dabei der Ansicht, dass sich sämtliche Führungsgruppen in politischen und gesellschaftlichen Organisationen nur noch an ihren eigenen Interessen orientieren und dabei vor allem persönliche Vorteile suchen. Auf diese Weise gelangen die urspünglichen Ziele der Organisation immer mehr in den Hintergrund. Gerade in den letzten Jahren haben die Thesen von Robert Michaels wieder verstärkt an Aktualität gewonnen. Ihr Wahrheitsgehalt wird anhand von inneren Strukturen der Parteien, Gewerkschaften und Kirchen, aber auch der neuen sozialen Bewegungen und der neuen Medien untersucht.

Zentrale Thesen

Im Rahmen des Ehernen Gesetzes der Oligarchie stellte Robert Michaels drei zentrale Thesen auf. Entsprechend seinen Aussagen sind größere Menschengruppen schon allein aus Effizienzgründen immer darum bemüht, eine bürokratische Organisation zu bilden. Diese neigt dann zur Herausbildung einer Machtelite und zur Oligarchisierung, welche letztlich in der Korrumpierung ihren Höhepunkt erreicht. Michels führt weiter aus, dass grundsätzlich jede Organisation eine Oligarchie herausbilden kann. Dies führt dann zum Verlust der inneren Dynamik und zur Auflösung demokratischer Strukturen.

Kritikpunkte

Bereits sehr früh wurde das Eherne Gesetz der Oligarchie von den orthodoxen Marxisten kritisiert. Diese waren der Ansicht, dass es nur dann zu einer Machtkonzentration und zur Bildung einer Oligarchie kommen kann, wenn auch Privateigentum vorhanden ist. Dies sei jedoch in den politischen und gesellschaftlichen Organisationen grundsätzlich nicht der Fall. Deshalb könne das Eherne Gesetz der Oligarchie hier nicht gelten. In den 1950er und 1960er Jahren wurden vor allem die Pauschalisierungen im Gesetz krtisiert und eine differenziertere Sichtweise gefordert. Auch zu späteren Zeitpunkten hat es immer wieder einmal Kritik am Ehernen Gesetz der Oligarchie gegeben. Diese bezog sich jedoch weniger auf die inhaltlichen Aspekte, sondern mehr auf die Angemessenheit der von Michels aufgestellten Thesen.

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